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Hier gibt es noch mehr zu entdecken. Nimm dir einen Augenblick Zeit und lerne uns besser kennen. Hier stellen unsere Autor(innen)en Leseproben zur Verfügung. Lasst euch überraschen. 

Leseprobe Annas Vermächtnis von Lena Mitternacht

Annas Vermächtnis


E I N S


Im Sommer Wolle zu verkaufen, war eine ziemlich trostlose Angelegenheit. Halb interessiert blickte sie durch das staubige kleine Schaufenster hinaus auf die heiße Straße. Vor dem Fenster ging gerade ihre Nachbarin, beladen mit Badetasche und Kühlbox, vorbei und grüßte lächelnd durch die Scheibe. Sie hob halbherzig die linke Hand zum Gruß und fächelte sich mit der rechten Luft zu. Ich sollte mir vielleicht doch einmal einen Ventilator zulegen, dachte sie abwesend und konzentrierte sich dann gleich wieder auf ihre Lektüre, eine Fachzeitschrift über Fotografie. Manchmal  musste  sie  immer noch  den  Kopf  über  sich  selbst  schütteln,  dass  sie  das  Lesen  der  Fachzeitschrift einfach von ihrem Mann übernommen hatte, ohne selbst je eine Kamera in der Hand gehalten zu haben –außer zum Spaß. Aber so war die Liebe: Ging der andere weg, lebte man irgendwie selbst einen Teil von ihm weiter. Außerdem brauchte sie eine Beschäftigung, angesichts der traurigen Tatsache, dass gerade jetzt kaum Kunden ins  Geschäft  kamen.  Das  Thermometer  zeigte  30  Grad  Celsius.  Sie  rechnete  im  Kopf  um:  Das  waren  86  Grad Fahrenheit. Kein Wunder, dass die Kundschaft ausblieb. Wer wollte schon bei diesen Temperaturen stricken? In   letzter   Zeit   trug   sie   sich   manchmal   mit   dem   Gedanken,   das Wollstübchen aufzugeben   und   ihren wohlverdienten Ruhestand zu beginnen. Sie war 73, es wäre also nicht gerade früh. Nur –was sollte sie dann den ganzen Tag über anfangen? Allerdings ist es ja nicht gerade so, als wäre das hier der Ausbund an Spannung, sagte der kleine Teufel in ihrem Kopf ironisch und ließ sie sarkastisch einen Mundwinkel hochziehen. Auch  das  hatte  Anna  von  David  übernommen:  die  Ironie  und –paradoxerweise –ein  paar  typische Gesichtsausdrücke. Das Schrillen der Türglocke ließ sie hochschrecken, bevor sie sich trüben Gedanken hingeben konnte. Eine junge Frau stand in der Tür, Anfang dreißig, auffällig geschminkt und modisch gekleidet. Sie war klein und zierlich und sah aus wie jemand, der viel Energie hatte –zu viel für Anna an diesem Tag. „Grüß Gott.“ Die Frau lächelte sie fröhlich an und kam geschwind auf sie zu. Anna  musterte  sie  stillschweigend,  ohne  auch  nur  ihre  Lektüre  wegzulegen.  Die  Fremde  schien  sich  daran allerdings nicht zu stören, sondern atmete tief durch und sprudelte los: „Ich habe da was für Sie. Ich würde Ihnen gerne eine Anzeige verkaufen.“ Anna zeigte keinerlei Reaktion. „Wissen Sie, ich komme vom Magazin Oberbayerin, wir sitzen in Traunstein und es geht dabei um Ihre Gegend hier, also Rosenheim, Wasserburg, eigentlich fast bis hinauf nach München.“ Anna wartete schweigend. Das Lächeln der jungen Frau wurde allmählich wackelig. „Gerne lasse ich Ihnen ein paar Magazine zur Ansicht da ... Wissen Sie, wir haben in der nächsten Ausgabe das Sonderthema Basteln –und mit so einer Anzeige könnten Sie viele Kunden anlocken!“ Das war zu viel: Mit einem lauten Lachen brach Anna die Stille. „Girly“, sagte sie und schüttelte den Kopf über sich selbst, weil sie bemerkte, dass sie fast in ihrer Muttersprache geantwortet hätte, „was glauben Sie denn, wen ich in meinem Alter noch anlocken möchte?“ Die Frau schwieg und starrte Anna ungläubig an –nur einen Moment, dann hatte sie sich wieder gefangen. „Na, ziemlich viele Leute!“, gab sie zurück. „Und es hört ja nicht bei Anzeigen auf! Sie könnten Strickkurse anbieten! Viele junge Leute wollen doch jetzt wieder Sachen selbst machen. Sie könnten viel verdienen ...“Anna stand auf und legte den Landscape Photographer Monthly vor sich auf das Kassenpult. „Danke Ihnen“, sagte sie in einem Ton, der deutlich machte, dass das Gespräch für sie beendet war, „ich habe wirklich kein Interesse. Aber viel Erfolg noch!“ Die junge Frau zuckte die Schultern. „Schade“, sagte sie und drehte sich unsicher um, auf der Suche nach einer Ablagefläche, wo sie zumindest die Ansichtsexemplare ihrer Zeitschrift  hinlegen konnte. In Ermangelung  eines Tisches machte sie einen Schritt auf Anna zu und ließ drei Hochglanzmagazine auf den Verkaufstisch gleiten. Dann machte sie einige Schritte in Richtung Tür.

Anna setzte sich wieder und wollte gerade weiterlesen, da blieb die Frau plötzlich abrupt stehen, schoss herum und kam wieder auf sie zu. „Wissen Sie was?“, fragte sie und legte die Hand entschieden auf das Kassenpult. „Ich möchte stricken lernen! Können Sie mir Unterricht geben?“ Anna war einen Moment lang wirklich sprachlos –etwas, das, wie ihr selbstkritisch durch den Kopf ging, eher selten vorkam. „Jetzt?“, brachte sie schließlich fassungslos hervor. „Mitten im Juli?!“Die junge Frau lächelte. „Klar! Es kommt doch nicht auf die Jahreszeit an –man  kann  immer  etwas  Neues anfangen.“ Anna zögerte. Noch nie hatte sie Unterricht gegeben –die wenige Kundschaft, die bei ihr einkaufte, kannte sich mit den Stricknadeln bereits gut genug aus. Aber irgendetwas sagte ihr, dass es Zeit war, einmal Ja statt Nein zu sagen. Während sie noch mit sich kämpfte, redete die Frau ohne Punkt und Komma weiter: „Kommen Sie, Sie haben doch sicher nicht so viel zu tun, gerade jetzt im Sommer. Und ich würde so gerne für meinen kleinen Sohn einen Schal  stricken –bei  meinem  mangelnden  Talent  brauche  ich  die  fünf  Monate  bis  Weihnachten  wahrscheinlich sowieso!“ Sie holte ein kleines blaues Notizbuch aus ihrer Handtasche. „Wann haben Sie Zeit? Morgen?“ Anna zögerte. „Äh ...ich weiß nicht ... wann ...“„Sie würden mir wirklich einen großen Gefallen tun! Bitte!“ Anna  atmete  tief  ein,  und  als  sie  ausatmete,  hörte  sie,  zu  ihrer  eigenen  Überraschung,  das  kleine  Wörtchen „okay“ mitschwingen. „Super!“ Die junge Frau schlug vor Freude mit der Handfläche auf das Kassenpult, was die alte Registrierkasse zum Vibrieren brachte, und zuckte vor Schreck zusammen. „Entschuldigung! Aber das ist echt super!“ „Wann morgen?“, fragte Anna, als sie ihre Stimme wiedergefunden hatte. „Na ja, morgen ist Samstag, da ist mein Kleiner bei meinem Ex“, überlegte die Frau laut. „Vierzehn Uhr?“ Anna zögerte. „Am Nachmittag habe ich nicht geöffnet.“ „Ach so, entschuldigen Sie. Dann vielleicht früher?“ Eine kurze Stille entstand, in der Anna nachdachte.  Was  hatte  sie  schon  vor  am  Feierabend?  Noch  dazu  am Wochenende? Ihre Tochter wohnte auf der anderen Seite des Atlantiks, und die Haushaltshilfe konnte auch allein putzen. „Vierzehn Uhr ist gut“, sagte sie resolut und fügte ironisch hinzu: „Dann haben wir unsere Ruhe vor den Massen an Kundschaft.“ Am nächsten Tag stand Anna bereits um dreizehn Uhr fünfundvierzig an der Glastür, vor der das Geschlossen-Schild  baumelte,  und  wartete.  Ungeduldig tappte  sie  mit  der  Spitze  ihres  Gabor-Pumps auf  den Boden,  schaute nach unten und entfernte abwesend eine Fluse von der Schuhspitze. Eine der wenigen „Unvernünftigkeiten“, die sie sich über die Jahre bewahrt hatte: hohe, unbequeme, aber dafür schöne Schuhe. Wobei „hoch“ natürlich relativ war: Seit ihrer Jugend waren die Absätze um gut fünf Zentimeter niedriger geworden, aber immerhin. Als ehemalige Tänzerin konnte sie sich einfach nicht mit Gesundheitsschuhen abfinden, auch wenn die Füße arthritisch schmerzten. Wann ihre „Schülerin“ wohl käme? Sie hatte nicht einmal nach ihrem Namen gefragt. Vielleicht hatte sie es ja schon wieder vergessen. Oder es war überhaupt nicht ganz ernst gemeint gewesen. Um kurz nach vierzehn Uhr hatte sie genug. Sie schloss die Türe, humpelte –langes Stehen war doch nicht mehr so leicht wie früher –zum Kassenpult und wollte gerade durch den Hintereingang hinaus auf die Straße, als ein dringliches Klopfen an der Vordertür sie zusammenzucken ließ. Da stand die junge Frau, mit einem peinlich berührten Lächeln, und hob entschuldigend die Hände. Anna machte sich wieder auf den Weg zur Vordertür und schloss auf. Die  andere  kam hereingeschossen,  und  ehe  Anna  auch nur  Hallo  sagen  konnte,  sprudelte  sie  los:  „Bitte entschuldigen Sie, dass ich zu spät komme, aber es ist wirklich die Hölle mit meinem Ex. Er hat den Kleinen nicht abgeholt, und als ich ihn dann angerufen habe, war er betrunken, und dann musste ich meine Mutter anrufen, dass sie den Kleinen nimmt, und bis sie da war, war es schon recht spät, und dann der Verkehr und ...“ Ihre Stimme verebbte, als sie Anna direkt ansah und wohl ihren sonderbaren Gesichtsausdruck bemerkte. „Entschuldigen Sie, ich rede schon wieder zu viel, oder?“


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