Hier gibt es noch mehr zu entdecken. Nimm dir einen Augenblick Zeit und lerne uns besser kennen. Hier stellen unsere Autor(innen)en Leseproben im Genre Fantasy zur Verfügung. Lasst euch überraschen.
Der einsame Wulf
Als Wulf die Wohnung von Susan und Eric nach seinem ersten Besuch verließ und zurück zum Polizeiroboterlager fuhr, war er innerlich aufgewühlt. Sein erster Besuch, im Privatbereich sehr toleranter und aufgeschlossener Menschen und Freunde von Tom, war katastrophal verlaufen. Er war sich sicher, dass er daran keine Schuld trug. Er hatte keinen Fehler gemacht, sich nicht danebenbenommen oder aus Unerfahrenheit überreagiert. Er wusste, dass er im Umgang mit Menschen sehr unerfahren und deshalb unsicher war. Er hatte vor diesem ersten Besuch Bedenken, vielleicht sogar Angst verspürt. Tom hatte ihn jedoch in einem vorbereitenden Gespräch beruhigt: „Susan ist meine Ziehmutter. Wenn jemand Androide von Grund auf kennt, versteht und sogar liebt, dann Susan. Alle Daten, die wir Androide haben, stammen von ihrem Unterricht am Anfang meines Lebens, auch deine Basisdaten. Sie weiß, dass du von Grund auf gut bist, egal wie imposant oder sogar bedrohlich du ausschaust. Und ihr Mann Eric ist ein ruhiger, freundlicher und immer verständnisvoller Mensch, der uns auch sehr wohl gesonnen ist. Als Psychologe ahnte er deine Unsicherheit und wird dich unterstützen“ .
Beide hatten sie natürlich nicht mit Yins Angriff gerechnet. Und diese Attacke hatte direkt sein Herz getroffen. Hatte er überhaupt ein Herz? Eher nicht. Sie hatte ihn auf jeden Fall so unsicher gemacht, wie keine bisherige Situation in seinem Leben. Er hatte es zutiefst genossen, wie sie so mutig auf ihn zugegangen war, ohne den Hauch von Angst, auf seinem Arm und seinen Schultern herumgekrabbelt war und ihm schließlich ins Ohr geflüstert hatte:
„Du gefällst mir, Onkel Wulf. Spiel mit mir oder kämpf mit mir.“ Da hatte ihn ein warmes, wunderschönes Gefühl durchflutet, das er zuvor noch nie verspürt hatte. Er wäre für dieses kleine Wesen, das ihm dann sogar einen Kuss auf seine schwarze Helmwange gegeben hatte, mit Freuden gestorben. Er würde sie gegen jeden Feind und alles Bedrohliche auf dieser Welt beschützen und sie ewig lieben. All diese völlig fremden und unheimlichen Gefühle waren durch seine gespeicherten Daten gerauscht und hatten sie für Minuten völlig durcheinandergebracht. Aber es waren wunderschöne Minuten gewesen.
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